Indikator

Indikator

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In|di|ka|tor 〈m. 23
1. 〈allg.〉 Anzeichen
2. 〈Chem.〉 Stoff, der durch Farbänderung anzeigt, ob eine Lösung alkalisch, neutral od. sauer reagiert
3. 〈Tech.〉 Instrument zum Messen des Druckverlaufs von Dampf, Gas od. Flüssigkeiten in einem Zylinder
● radioaktiver \Indikator künstlich radioaktiver Stoff, der es ermöglicht, Stoffwechselvorgänge in tierischen od. pflanzlichen Organismen zu beobachten [<lat. indicator]

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In|di|ka|tor [lat. indicare = anzeigen, verraten], der; -s, …to|ren: im weitesten Sinne eine Sammelbez. für Stoffe, die auf physikal. Wege Anfang oder Ende eines Prozesses, das Erreichen eines Zustands oder den Weg eines Stoffes anzeigen, z. B. Temperaturindikatoren, Feuchtigkeitsindikatoren, Bioindikatoren, Radio- u. Isotopenindikatoren. Im engeren Sinne eine Bez. für haupts. in der Maßanalyse in gelöster Form benutzte Substanzen, die bei Titrationen das Erreichen (eigtl. Überschreiten) des Äquivalenzpunktes anzeigen, u. zwar durch Farbwechsel, Auftreten oder Verschwinden von Fluoreszenzerscheinungen oder von Trübungen u. dgl. Die wichtigsten I. sind: pH-Indikatoren (Säure-Base-I., Neutralisations-I.), Redox-I. u. Metall-I. (Metallochrom-I., Metallfluoreszenz-I., komplexometrische I.).

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In|di|ka|tor, der; -s, …oren [zu lat. indicare, indizieren]:
1. (Fachspr.) etw. (Umstand, Merkmal), was als (statistisch verwertbares) Anzeichen für eine bestimmte Entwicklung, einen eingetretenen Zustand o. Ä. dient:
die Umsatzzahlen können als I. für den Aufschwung der Konjunktur gelten.
2. (Chemie, Technik) chemische Substanz, auch Apparatur, die es ermöglicht, eine chemische Reaktion o. Ä. in ihrem Ablauf zu verfolgen.
3. (Technik) Instrument zum Messen veränderlichen Drucks von Dampf u. a. in Zylindern.

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Indikator
 
[zu lateinisch indicare »anzeigen«] der, -s/...'toren,  
 1) allgemein: im weiteren Sinn Sammelbezeichnung für Stoffe, Geräte, Organismen, Größen u. a., die Prozesse irgendwelcher Art zu verfolgen gestatten, indem sie das Erreichen oder Verlassen eines bestimmten Zustandes anzeigen (»indizieren«); z. B. Bioindikatoren, Radioindikatoren, soziale Indikatoren.
 
 2) Chemie: Indikatorfarbstoffe.
 
 3) Technik: eine Einrichtung bei Kolbenmaschinen zur Ermittlung des Indikatordiagramms (Dampfdruckdiagramm) und daraus der indizierten Arbeit beziehungsweise Leistung. Bei langsam laufenden Maschinen kann ein mechanischer Indikator verwendet werden. Bei diesem wirkt der Druck des Arbeitsmediums (Flüssigkeit, Gas, Dampf) auf einen federbelasteten Messkolben in einem Zylinder. Der dem Druck proportionale Weg des Messkolbens wird auf einen Schreibstift übertragen, der auf einer Schreibtrommel (deren Drehung wiederum dem Hub der Kolbenmaschine proportional ist) das Indikatordiagramm aufzeichnet. Bei schnell laufenden Maschinen werden piezoelektrische Druckgeber verwendet, die eine dem Druck proportionale Spannung abgeben. Auf einem Oszillographen kann der Druckverlauf als Funktion des Drehwinkels der Kurbelwelle dargestellt werden. Heute werden die gemessenen Drücke in der Regel direkt in einen Computer eingegeben, der die weitere Auswertung übernimmt.
 
 4) Wahrscheinlichkeitstheorie: kurz für I.-FunktionIndikatorfunktion, Bezeichnung für die Zufallsgröße IE eines Ereignisses E, für die gilt: IE hat den Wert 1, wenn das Ereignis eintritt; ansonsten den Wert 0. Der Erwartungswert von IE ist gleich der Wahrscheinlichkeit von E. Man bezeichnet IE gelegentlich auch als charakteristische Funktion von E.
 
 5) Wirtschaftswissenschaften: eine Variable, anhand derer wirtschaftliche Vorgänge zutreffend diagnostiziert oder prognostiziert werden können; Indikatoren sind v. a. für die Konjunkturtheorie und die Geldpolitik entwickelt worden.
 

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In|di|ka|tor, der; -s, ...oren [zu lat. indicare, ↑indizieren]: 1. (Fachspr.) etw. (Umstand, Merkmal), was als (statistisch verwertbares) Anzeichen für eine bestimmte Entwicklung, einen eingetretenen Zustand o. Ä. dient: die Umsatzzahlen können als I. für den Aufschwung der Konjunktur gelten; Das ist für mich so ein I. für demokratische Unreife im Land. Es gibt noch sehr viel dynastisches Bewusstsein (profil 17, 1979, 18); Deshalb ... brauchen die Politiker -en, die rechtzeitig anzeigen, ob und wann gewalttätige Konflikte drohen können (Spiegel 52, 1981, 42). 2. (Chemie, Technik) chemische Substanz, auch Apparatur, die es ermöglicht, eine chemische Reaktion o. Ä. in ihrem Ablauf zu verfolgen: Im Speichel können Adrenalin und Cortisol gemessen werden, -en für den Stress (Woche 3. 7. 97, 27); Wir arbeiten an der Photosynthese, benutzen radioaktive -en (Stories [Übers.] 72, 54). 3. (Technik) Instrument zum Messen veränderlichen Drucks von Dampf u. a. in Zylindern.

Universal-Lexikon. 2012.

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